Der Großteil aller Hörverluste entsteht (wenn auch ungleichmäßig) auf beiden Ohren. Auch ist gerade dann, wenn man sich rechtzeitig um dieses Defizit kümmert, oft noch recht großes Resthörvermögen vorhanden. Daher stellt sich für viele Betroffene anfangs die Frage, ob die Notwendigkeit besteht auf beiden Seiten ein Hörgerät zu tragen.

Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, auch während dem Tragen von zwei Geräten dafür zu sorgen, dass die Frequenzanteile, die noch recht gut gehört werden, auf natürlichem Weg ans Trommelfell zu bringen (zum Beispiel über eine zusätzliche Öffnung in der maßangepassten Oto­plastik). Die Sorge, man könne durch eine beidseitige Versorgung einen Teil des eigenen Hörvermögens aufgeben, ist also nicht berechtigt. Stattdessen kann dies einige Erleich­terungen im Alltag, sowie ein deutlich besseres Verstehen mit sich bringen.

Nur zwei Hörgeräte ermöglichen wirkliches Richtungshören

Erst durch die Nutzung beider Ohren ist es möglich, ein Geräusch oder einen Gesprächs­partner zu lokalisieren. Das von der Schallquelle weiter entfernte Ohr empfängt das ankommende Signal etwa 10 Mikrosekunden früher als das gegen­überliegende. Zusätzlich findet auch auf dieser sehr kurzen Strecke durch räumlichen Verlust eine Verminderung der Laut­stärke statt. Die Differenzen können im Gehirn ausgewertet werden und so das Bestimmen einer Richtung ermöglichen. Falls jedoch von beiden Ohren nur eins durch ein Hörgerät unterstützt wird, obwohl beide Seiten vom Hörverlust betroffen sind, geht einem diese Fähigkeit verloren. Dabei spielt sie gerade in schwierigen Hörsituationen, wie einer Unterhaltung in Gesellschaft, eine wichtige Rolle für das optimale Verstehen.

Mit zwei Hörgeräten lassen sich unterschiedliche Sprach- oder Geräuschquellen deutlich besser zuordnen und verbessern so das Richtungshören.

Zwei Hörgeräte verbessern das Richtungshören

Mit zwei Hörgeräten lassen sich unterschiedliche Sprach- oder Geräuschquellen deutlich besser zuordnen und verbessern so das Richtungshören.

Weitere Vorteile von beidseitigen Hörgeräteversorgungen

Durch den heutigen Stand der Technik sind Hörgeräte dazu in der Lage, per Funk miteinander zu kommunizieren. Das erleichtert die Bedienung der Hörgeräte erheblich, da eine manuelle Änderung der Lautstärke nicht auf beiden Seiten einzeln vorgenommen werden muss.

Ebenso profitiert davon die automatische Geräuschunterdrückung. Durch die ständige Analyse der Umgebung beider Hörgeräte und deren Aus­tausch ist es möglich, den Gesprächspartner auch dann noch gut zu verstehen, wenn viele Nebengeräusche stattfinden. Moderne Richtmikrofone helfen zudem ein möglichst natürliches Hören zu ermöglichen.

Portrait von Cornelia Rill

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Cornelia Rill, Hörakustikmeisterin

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